Rudi Wrany im Gespräch mit Martina Brunner von der Vienna Club Commission über die After Dark Konferenz im November. (superfly.fm)
NACH DEM NEUSTART
In Wien gibt es bekanntlich wieder einen neuen Club: das Jolly Roger. Mit Bookings wie Kollektiv Turmstrasse und Sam Paganini setzt man in den kommenden Wochen erneut auf alte Bekannte, die – auch wenn sie schon etwas in die Jahre gekommen sind – immer noch eine treue Fangemeinde haben.Die ersten beiden Wochenenden waren zwar noch nicht sehr aussagekräftig, aber ich halte mich mit meinem Resümee noch zurück. Der Club hat definitiv Potenzial. Ich hoffe nur, dass nicht wieder alles am Booking und den Acts hängt und fällt. Gerüchte besagen, dass DJs, die in besagtem Club auflegen, in einem anderen Club Spielverbot haben, weil irgendwann mal jemand mit jemandem gestritten hat. Solche internen Querelen schaden der Szene und sollten der Vergangenheit angehören.
HARDTECHNO UND NEUE TRENDS
Letzte Woche war Wien dann wieder einmal von einem Hardtechno-Hype erfasst. Eine Szene, in der neue, uns alten Hasen völlig unbekannte Namen bereits Starstatus genießen, mit wenig Textilien, viel Haut und extrem hartem Sound. Eine neue Mainstream-Bewegung abseits des klassischen Mainstreams – die jungen Raver interessieren sich null für die arrivierten Acts. Einige Veranstalter haben das bereits erkannt, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch dieses Genre überfüllt ist, falls es nicht bereits so weit ist. Man nennt solche Events dann Warehouse Rave, wobei das „Warehouse“ dann etwa die Ottakringer Brauerei ist. Oder man nennt sich Tasteless – was in manchen Fällen durchaus zutreffen könnte.
ALLES NACH AMSTERDAM: ADE UND DER WIENER VERGLEICH
Aktuell zieht es wieder alle zur Amsterdam Dance Event (ADE) – einem gigantischen Festival und Networking-Treffpunkt der elektronischen Musikszene. Jeder postet fleißig seine Flughafen-Selfies und zeigt, wie wichtig es ist, dabei zu sein (oder auch nicht). In Wien ist so etwas (noch) undenkbar. Aber immerhin gibt es die Vienna After Dark Week, die von der Vienna Club Commission ins Leben gerufen wurde. Sie bringt über 125 Speaker auf mehr als 50 Events in die Stadt – Aftershow-Partys inklusive. Wien und das Nachtleben, Wien und die Lautstärke, Wien und Großevents – eine komplizierte Beziehung, fast schon eine „kalte Liebe“. Was ist in letzter Zeit passiert, und wie könnte sich das ändern? Was sind die zentralen Themen, die uns und die Vienna Club Commission (VCC) beschäftigen? Darüber habe ich ausführlich mit Martina Brunner gesprochen.
AFTER DARK - EINE VORSCHAU
Böse gesagt könnten wir die bevorstehende Zeit auch „Before Dark“ nennen, denn die dunkle Wintersaison steht uns erst noch bevor. Doch die After Dark Konferenz im November wirft, auch presse technisch, ihre Schatten voraus. Sie findet von 14. bis 16.11. in verschiedenen Venues statt.Über 50 Events, mehr als 120 Redner und zahlreiche Side-Events – nach dieser intensiven Woche sollten die Probleme der Wiener und der globalen Clubkultur ausführlich diskutiert worden sein. Doch wir wollen dem Ganzen etwas vorgreifen. Martina Brunner ist daher ins Studio gekommen, um Stellung zu den drängendsten Problemen zu beziehen.
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Die nächste Ausgabe gibt's in zwei Wochen am 31. Oktober 2024.