27 June 2024

Club Kultur #111 | „Du Tanzt Mich Mal in Kaiserin Sissy's Wagen"

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Rudi Wrany im Gespräch mit Adrian Tronic über das kreative Kollektiv und über Erfolge und Absagen. Im technischen Museum war ein Event aufgrund teurer Requisiten aus der Kaiserzeit leider nicht möglich… (superfly.fm)

Shownotes

DU TANZT MICH MAL

Adrian Tronic und sein DJ-Kollege Manu Script sind seit Jahren als DJ-Kollektiv mit dem Namen „Du Tanzt Mich Mal“ unterwegs. Als Plattform unterstützen sie auch andere Events und Veranstalter. Selbst suchen sie gerne außergewöhnliche Locations, um dort zu feiern. Dazu gehörten schon das Volkstheater (Rote Bar) und ein Zirkuszelt des Zirkus Knie. Im Sommer zieht es sie gerne an die Donau; ihre Homebase ist momentan das wieder erstarkte Porto Pollo. Doch es gibt auch immer wieder Enttäuschungen und Absagen.

DONAUINSEL

Wie jedes Jahr wurde die Insel gestürmt. Das Wetter war gnädig und es regnete nur in der Nacht. Die Clubkulturbühne mit der SASS-Bar war auch heuer wieder gut besucht, allerdings meist erst in den Abendstunden. Besonders voll war auch die Flashback-Bühne. Es war schön zu sehen, dass die „Klassiker“ auch in Zeiten großer Umbrüche noch gern gehört werden. Immerhin hat Techno bereits mehr als 30 Jahre Musikgeschichte vorzuweisen.

PARTYKALENDER

Es gibt immer noch Termine, an denen die Clubs voll sind, egal was passiert, wie etwa am Regenbogenparade-Samstag oder an Halloween. Andere Events hingegen verlieren allmählich ihre Anziehungskraft. Früher wurden die Clubs auch nach dem Donauinselfest gestürmt, doch heute feiern die Leute lieber woanders weiter oder gehen nach Hause, auch bedingt durch Teuerungen und Krisen. Junge Leute, die die Clubszene nicht so kennen wie wir früher, suchen sich ständig neue Möglichkeiten: die Garage des Nachbarn, öffentliche Plätze oder schlicht die eigene Wohnung. Wer nicht in den sozialen Medien präsent ist, wird ohnehin schnell übersehen.

SOUNDPROBLEME

Nun hat es den Maya Garden erwischt. Seit letztem Wochenende darf dort keine Musik mehr gespielt werden. Die Betriebsanlagen werden neu verhandelt und laut Betreiber soll es bald wieder möglich sein, dort DJs zu hören. Partys wie SOUL oder DISCOFUX müssen jedoch warten, bis neue Genehmigungen vorliegen. Auch am Cobenzl soll es vorerst keine Events mehr geben. Offenbar war es nach dem letzten KSOT-Event vielen Anrainern zu laut. Jetzt formiert sich auch politischer Widerstand, was frappant an 2018 erinnert. Der neue Pächter zögert, an Partyveranstalter zu vermieten. Die Verantwortung wird hin und her geschoben: Fakt ist, dass die Politik das heikle Thema Anrainer, Lautstärke und eventuelle Ausnahmen nicht anpacken will. Es gibt kaum eine Partei, die dafür lobbyiert. Das Donauinselfest muss reichen.