4 April 2024

Club Kultur #105 | „Wir wurden früher weggesigned...“

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Rudi Wrany im Gespräch mit den Grätzlsound Masterminds Theo Meier und Lukas Pleyer über deren „Hör ma sich“ Listening Sessions und Förderung junger elektronischer Künstler:innen sowie Vergleiche mit Berlin. (superfly.fm)

Shownotes

HÖR MA SICH...

Heißt der charmante Titel des Listening-Session-Formats des Grätzlsound-Kollektivs. Insgesamt aus 4 Mitgliedern und Organisatoren bestehend, organisieren die umtriebigen Künstler jeden ersten Freitag im Monat im Wiener „Loft“ eine Listening Session, bei der Produzent/Innen (egal woher sie kommen) ihre neuen Stücke einem geschulten Auditorium vorspielen und dafür auch Feedback erhalten können. Das Format funktioniert so ausgezeichnet, dass es diesen Freitag nun auch erstmals eine Abendveranstaltung dazu gibt, bei der ausgewählte 4 Künstlerinnen eine ganze Nacht lang eine Own Production Only Session zum Besten geben, diesmal im DJ & Live-Mix. Man kann spenden oder einfach so kommen, und die Stadt Wien (MA7) fördert dieses spannende, nachhaltige Projekt, das Schule machen könnte. Das Grätzl ist im übertragenen Sinn nämlich alles, ganz Wien. Listening Sessions gab es ja schon früher bei den Schönbrunner Perlen, initiiert von Ken Hayakawa, und damals kam es sogar vor, dass man vom Stand weg „weg gesigned“ wurde…Davon schwärmt Theo Meier noch heute, darum hat die motivierte Truppe jetzt etwas Ähnliches im Sinn.

APRIL APRIL...

Jedes Jahr erlaubt sich der Autor einen Scherz. Dieses Mal erfand ich eine spektakuläre Übernahme eines bestehenden, aber nicht mehr zu den Top-Destinationen zahlenden Clubs durch einen bekannten Investor. Stimmte nicht, aber lustigerweise erhielt ich viele persönliche Nachrichten, die mehr über den „spektakulären“ Deal wissen wollten. Nun, in jedem dieser erfundenen Geschichten steckt ein Hauch Wunschdenken, denn besagter Club, jeder kennt ihn, könnte tatsächlich eine komplette Neuausrichtung gut gebrauchen. Aber es wird ein Wunschdenken bleiben…

NEWS IM FRÜHLING

Auf einen heißen Februar folgte ein noch heißerer März, folgt ein Frühsommerausbruch Anfang April. Der Klimawandel schlägt voll ein. Doch wehe, es ist einmal drei Tage kalt, dann hat er nie existiert. Das hat nun auch KSOT ausgenutzt und prompt eine Woche nach dem (ausverkauften) Wien-Graz Doppelschlag eine spontane Session am USUS am Wasser ausgerufen. Es wird funktionieren, wage ich zu behaupten, denn die Leute lechzen nach Open Air Konzepten ohne hohe Eintritte. Wird es einige geben diesen Sommer, denn selbst der altehrwürdige Pavillon im Volksgarten rüstet ordentlich auf.

Die Praterstrasse (PRST) unternahm einen neuen Anlauf, die schöne Bar und den Gastgarten zu beleben und auch Maya Garden, Kleinod und Co. bereiten sich schon auf die großen Openings (mit DJ-Sound) vor. Überhaupt: Das Konzept Dinner & Dance boomt und viele Kollegen drücken sich in den Bars und Restaurants die Klinke in die Hand. Lieber 4-5 Stunden am Abend bei guter Gage rackern als viel weniger in der Nacht im oft halbleeren Club verdienen, wo Musik schon lange nichts mehr zählt…Ach ja, und dann gibt es auch noch ein neues Rebellion - diesmal mit Amelie Lens. Allerdings sind die Reaktionen auf dieses Event geteilter als zuletzt, es findet ja wieder im Gasometer statt, mangels Locations. Und die Halle dort hat leider den Charme eines in Doppelschicht getragenen Arbeitssockens…

Aber mehr hört Ihr, wenn Ihr hört…

Schickt mir eure persönliche Meinung, Anmerkungen, Inputs oder Themenvorschläge an podcast@superfly.fm schicken.

Die nächste Ausgabe gibt's in zwei Wochen am 18. April 2024.