21. März 2024

Club Kultur #104 | „Mir muss die Musik ja nicht gefallen…“

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Kaveh Ahi hat wieder einen Club. Mit Rudi Wrany spricht er über das neue „Purple“ in der Krugerstraße, Ausrichtung und Ziele des Clubs und über House im Laufe der Jahre. (superfly.fm)

Shownotes

PURPURSTREIFEN...AM HORIZONT

Der bekannte Promoter und Veranstalter Kaveh Ahi kann es nicht lassen und eröffnete Anfang März in der Krugerstraße einen neuen Club. Schon im letzten Jahr poppte das Ding kurz unter „Kruger 6“ auf und einige Kollektive versuchten dort ihr Glück - einige konnten durchaus mobilisieren. Dann stoppte ein Wasserschaden die Pop-Up-Phase und Kaveh entschloss sich, komplett umzubauen. Anfang März erfolgte die Eröffnung mit der Idee, eine kleine Spielwiese für Wien anzubieten. Was erwartet uns nun im neuen Purple?

ZUKUNFT OHNE HOF

Eine der beliebtesten Locations für diverse Feste abseits harten Lackes und Lederfans war der Zukunftshof im zehnten Bezirk. Der ehemalige Hascha-Hof (Geiler Name!) im Süden Wiens ist ein wahres Architekturjuwel aus dem 19. Jahrhundert und spiegelt die einzigartige Ziegeltradition Rothneusiedls wider. Für einige Zeit war er die Heimat des Kosmos Kuriosum, eines Zusammenschlusses mehrerer Kollektive aus der Slowhouse-Ecke. Nun ist damit Schluss und damit ist eine weitere tolle Off Location aus dem Spiel.

NUR NICHT BEI UNS...

Freiräume und spannende Off-Locations sucht man bei uns ohnehin oft vergeblich. Tut sich dann einmal eine Möglichkeit auf, so endet ein vielversprechendes Projekt nicht selten viel früher als erwartet. Irgendeinem Stakeholder passt es dann doch nicht in den Kram, so in etwa nach dem Motto: „macht doch Eure Clubkultur gerne, aber nicht hier…“ Hat das Partybusiness einen so schlechten Ruf bekommen? Fast hat man den Eindruck, denn heuer werden wir auch die Bootsparties schmerzlich vermissen, die es in den letzten Jahren noch oft gegeben hat. Immerhin dürfte es für die Arena wieder bessere Zukunftsaussichten geben, was die Probleme mit den Anrainern angeht. Hier ist immerhin Licht am Ende des Tunnels auszumachen.

WELTKULTURERBE

Techno wurde jüngst in Berlin zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Bei uns zeigt das Trendbarometer hingegen klar nach unten. Kein Druckaufbau erwünscht. Locations sind Mangelware und Großevents sind in Wien beinahe undurchführbar geworden. Alles gelingt allerdings in Berlin auch nicht, wenn man dem sehr amüsanten „Groove“-Artikel über das Unreal Germany X Hive Event in den Berliner Rathenau Hallen liest. Hier offenbart sich ein wenig das Problem um die Deutungshoheit des Techno. Ein schöner Satz des Redakteurs blieb dabei hängen: Mit dem Techno ist es so eine Sache. Ständig kommen Menschen daher, tapezieren etwas darüber und reklamieren damit den sogenannten wahren Geist des Genres für sich. (Ben-Robin - König in der Groove)

Aber mehr hört Ihr, wenn Ihr hört…

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Die nächste Ausgabe gibt's in zwei Wochen am 04. April 2024.